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Von Santa Claus und Polar Bears

MERRY CHRISTMAS EUCH ALLEN!!! Weihnachten ist vorbei und 2020 hat gestartet, also dachte ich mal, ich erzähle euch mal, wie letzten zwei Wochen so abgelaufen sind! Oder eher zeige ich es euch, Bilder sagen schließlich mehr als tausend Worte ;-)

 

   Fangen wir beim Anfang an: meine Weihnachtsferien. Gestartet haben sie früh am Morgen, nämlich am ersten Samstag mit dem Polar Express in einem Kino in Victoria und einem anschließenden Museumsbesuch im gleichen Gebäude. Am Nachmittag ist dann noch meine Gastschwester von Vancouver von Vancouver gekommen, um dann am Montag mit uns zusammen nach Penticton zu fahren.

 

   Am Abend des 23. sind wir in Penticton angekommen. Penticton ist eine Stadt in der Mitte von British Columbia, im sogenannten 'Okanagan Valley'. Die Familie der Schwester meines Hostdads, bei der wir Weihnachten verbracht haben, besteht aus Mutter und Vater, zwei Kindern, 15 und 17 Jahre alt, und einem Hund. Ich habe mit dem 17 jährigen Mädchen und meiner Gastschwester in einem Raum geschlafen.

   Nach einer kleinen Städtetour durch Penticton am 24. hatten wir ein Appetizer Dinner - jeder hat eine Kleinigkeit an Essen bereitgestellt. Nach Spielen und Filmen ging es dann auch schon ins Bett, um Santa Claus die Möglichkeit zu geben, unsere Stockings (Bild oben) zu füllen :-) 

   Mit Hundegebell wurden wir am Morgen des 25. Dezembers aus dem Schlaf gerissen. In unseren Pyjamas, die wir schon am Vorabend von meiner "Gastoma" geschenkt bekommen haben, wurden dann Geschenke ausgepackt - und davon gab es nicht gerade wenige.

Neben etlichen Süßigkeiten, einer Tasse, unglaublich flauschigen Socken, Kanada-Handschuhen und einem veganen Kochbuch habe ich eine Kette mit dem Ahornblatt von meinem Gastvater, eine selbstgemachte Kochschürze von meiner Gastmutter und einem Tauchkurs von meinen Eltern bekommen (Abenteuer, ich komme!) Es war unglaublich, ich habe nicht ansatzweise so viele Geschenke erwartet, und auch der Brief, den meine Eltern mir geschickt haben, war definitiv ein Highlight!

   War es schwer, Weihnachten ohne meine Familie zu verbringen? Ehrlich gesagt... nicht besonders. Auf keinen Fall, weil ich Weihnachten zuhause nicht liebe (verstehe das bloß nicht falsch, Mama ;-)), sondern besonders, weil es so anders war. Aus diesem Grund war die Weihnachtszeit auch eines der Dinge, auf die ich mich am meisten in meinem Auslandsjahr gefreut habe. Es war wichtig für mich zu erfahren, wie andere Kulturen dieses wichtige Fest erleben. Außerdem hatte ich ehrlich gesagt gar nicht so viel Zeit für Heimweh ;-)

   Der 25. war ein sehr entspannter Tag. Nach dem Abendessen, das größtenteils aus Stuffing und Mahed Potatoes und Turkey bestand - ein Traum für jeden Vegetarier! - haben wir Gruppenspiele wie Charades (Pantomime) und Tabu gespielt. Es war ein sehr lustiger Abend!

   Am 26. wurde es dann wieder etwas aktiver. Wir Kinder, mein Gastvater und der Mann seiner Schwester sind zu einem outdoor skating rink gefahren; eine Eisbahn, die durch den Wald geführt hat. Es hat Spaß gemacht, obwohl ich das Gefühl hatte, auf dem holprigen Eis alle meine Skate-Künste (von denen es auch nicht viele gibt) verloren zu haben. Am Abend haben die Mädels und Frauen der Familie zusammen den neuen Kinofilm "Little Women" angeschaut.

   Damit war der erste Teil der Ferien auch schon vorbei. Am Morgen des nächsten Tages fuhren meine Gasteltern und ich weiter zu Freunden von ihnen, die auch auf dem Festland leben. Und dort gab es sogar Schnee! :-)

   Dort haben wir ein Lagerfeuer mit Hot Dogs (ein Hoch auf vegetarische Würste! Okay, eigentlich nicht...) und Hot Chocolate gemacht. 

   Der nächste Tag begann mal wieder entspannt, wurde dann am Nachmittag doch noch spannend, als ich das Schneemobil des Ehepaares ausprobieren durfte! Ich bin zwar so langsam gefahren, dass kein aufgewirbelter Schnee den Motor kühlen konnte, aber immerhin :-) Auf dem Rückweg haben wir dann meine Freundin Melina, die ich aus Deutschland kenne, aus Maple Ridge abgeholt und uns, gemeinsam mit meiner Gastschwester, die wir zur Arbeit gefahren haben, noch ein wenig von Vancouver angeschaut. 

Am 30. Dezember sind meine Gasteltern, ich, meine Freundin aus Maple Ridge und Annie zusammen nach Victoria gefahren. Zuerst haben wir uns die Butterfly World angesehen, in der es, wie man sieht, auch Papageien gab ;-) Am Nachmittag ging es zu Butchart Gardens gefahren, berühmte Gärten, wie der Name schon sagt, die im Winter mit allen möglichen Weihnachtslichtern geschmückt sind. Man folgt einem Weg, der einen an verschiedenen Stationen vorbeiführt. Jede Station zeigt einen Teil des Weihnachtsliedes '12 Days of Christmas' - wenn ihr gerne Ohrwürmer habt, hört es euch auf jeden Fall mal an!

   Es war super schön und beinahe beängstigend bei dem Gedanken, wie groß die Stromrechnung wohl ist.

   Nach einem Rundgang im Hafen von Victoria haben wir in der Old Spaghetti Factory zu Abend gegessen.

 

   Der nächste Tag: Silvester, oder New Year's Eve, wie man es im Englischen nennt. Am Vormittag haben wir uns ein Pantomime angesehen, eine lustige und sehr kinderorientierte Version eines Märchens, diesmal war es Beauty and the Beast. Danach sind Melina und ich mit Annie und einer anderen Freundin Schlittschuh gefahren und dann zu mir nach Hause gegangen, um gemeinsam ins neue Jahrzehnt zu starten! Wir haben Spiele gespielt, gegessen, eine Kissenschlacht gemacht und den Countdown angesehen - und dann war es auch schon so weit! 2020!!! Mit neun Stunden Verspätung, aber immerhin ;-)

   Am nächsten Tag wurden wir buchstäblich ins kalte Wasser geworfen, so lieb hat uns das neue Jahr. Mit noch einer anderen Freundin haben wir am Polar Bear Swim im Ozean teilgenommen, und das ist genau so kalt, wie es sich anhört! Und wir leben hier im wärmsten Teil Kanadas... Zumindest haben wir jetzt alle viel Glück im nächsten Jahr, da wir mit dem Kopf unter Wasser waren! (Nun ja, zumindest fast alle, MELINA!) Mein Hostdad hat es sogar mit seinem natürlich gar nicht gequälten Gesichtsausdruck auf die Schlagseite der Zeitung geschafft!

   Als wir irgendwann wieder halbwegs aufgetaut waren, sind wir mal wieder zu einem meiner Lieblingsplätze gefahren - Mount Prevost! Trotz leichten Regens war es mindestens genau so schön wie sonst!

 

Und das war es auch schon so ungefähr mit meinen Winterferien! Abgesehen von einmal Klettern gehen und den neuen Star Wars-Film im Kino zu sehen, ist nicht mehr viel passiert. Aber ich mache mich jetzt schon bereit auf eine wahrscheinlich SEHR aktive nächste Zeit, denn in drei Wochen ist mein Abenteuer hier zu Ende! Wow, wow, wow, seriously, where did the time go?!

   Das heißt aber auch für euch, dass ihr mir jetzt schreiben müsst, wenn ihr noch etwas über das Land der tausend Seen und meine Abenteuer hier erfahren wollt!

  

Danke an all die Menschen, die mich in 2019 begleitet haben, auf dass ihr auch dieses Jahr noch bei mir steht!

 

 Au revoir and goodbye!!!

   

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Kommentare: 2
  • #1

    Sandra (Dienstag, 07 Januar 2020 09:15)

    Na meine Weltenbummlerin,

    ich liebe es, Dich so glücklich und zufrieden zu sehen!
    Ich bin wirklich sehr gespannt, welch "veränderter Mensch Jule" zurück nach Hause kommt! Jetzt hast du NUR noch zwei Wochenenden und dann können wir Dich endlich wieder in die Arme schließen! Toll!!!
    Nach Deinen Plänen, wen Du wann besuchen möchtest, sobald alle wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind, wirst Du zukünftig wohl viel Zeit im Zug verbringen!:-)

    Deine Art Weihnachten hätte ich auch gerne erlebt, unseres war anders ohne Dich, aber dennoch sehr schön!
    Dein Weihnachtsgeschenk steht noch im Wohnzimmer und wartet darauf, von Dir ausgepackt zu werden, aber den Tannenbaum haben wir schon einmal abgebaut, den wollten wir nicht bis Ende Januar für Dich stehen lassen;-)

    Ihr Mädels und Brad seid wirklich wahnsinnig, bei dieser Kälte ins Wasser zu springen, das Bild von Brad in der Zeitung hat deutlich gezeigt, dass es kalt und unangenehm war! Hoffentlich habt ihr keinen Gefallen an dem blauen Lippenstift gefunden, den ihr im Wasser getragen habt;-)))
    Und in der Tat sehen deine Künste auf Schlittschuhen eher reduziert aus, Luis hat sich bereit erklärt, uns das Schlittschuhlaufen beizubringen, damit wir alle nicht ganz so ungelenkig auf dem Eis aussehen. Wobei bei einem aus der Familie wohl Hopfen und Malz verloren ist, nicht wahr "Olaf"?;-)

    Übrigens sehr schöne Bilder! Ich freue mich auf weitere Updates von Dir, insbesondere wie es mit deinem Kofferpacken ausgeht:-)) Wie viele Koffer musst du kaufen bzw. Pakete mit Klamotten nach Hause schicken, damit Du Deine neuen Errungenschaften alle mitnehmen kannst;-))))?
    Bis ganz bald,
    Mama

  • #2

    Waltraud (Samstag, 18 Januar 2020 22:16)

    Ich freue mich auch , dich bald wieder in der Nachbarschaft zu sehen.
    Liebe Grüße Waltraud
    ��